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Dreharbeiten an Kohnstein und Himmelsberg

03.12.2017 - History Channel Team in Nordhausen

Funde zu Waffenprojekten unter Häftlingseinsatz bis Anfang 1945 (B3a) Fla Rakete "Schmetterling" - Geheimnisvolles Projekt (B3c) entdeckt- Neue Erkenntnisse zur Kooperation mit US Geheimdiensten?
Die letzten Opfer im II. Weltkrieg waren wohl US-Soldaten in Nordthüringen bei Nordhausen.

Am Wochenende arbeitete ein motiviertes, junges Team zu Filmaufnahmen am Kohnstein, für den History Channel.
Aber was ist das Interesse?
Bekannt ist, dass unter massivem Häftlingseinsatz (Lager Ellrich, Woffleben, Harzungen) unter Leitung des sogenannten SS-Führungsstabes II (Bischofferode) im Befehl vom General und Obergruppenführer SS Dr. Kammler gigantomanisch anmutende Höhlen und Stollenprojekte gebaut wurden.

Davon wurden Teile für die bombensichere Produktion von Waffentechnologien Anfang 1945 noch fertiggestellt und in Betrieb genommen. Insbesondere tausend französische Häftlinge sollen hier, auch in einem noch unbekannten Geheimvorhaben mit Namen B3 c, eingesetzt worden sein. Der SS General Kammler war hier mit allen Vollmachten und absolut vordringlich von Hitler, Speer und Göring befohlen, den "Bombenterror mit allen Mitteln sofort" zu brechen.

Somit sollte Zeit gewonnen werden, um mit neuen Waffen zumindest den Krieg zielführender wieder fortführen zu können oder die Fronten, speziell im Osten zu fixieren. Der sogenannte Mittelraum um Mittelbau mit Mittelwerk, Nordwerk und dem KZ Mittelbau-Dora war hierzu ein bedeutendes Rüstungszentrum des letzten Kriegsjahres. Im Sinne von Kammler sollten hier weitergehende Entwicklungen in Arbeitsgemeinschaften gebündelt werden, um schnellstmöglich Ergebnisse zu erarbeiten.

Denn trotz vieler, teils chaotisch anmutender Änderungen in den Projekten, kam es Anfang 1945 zu neuen Fertigungsaufnahmen. Wie neuartige Flak-Raketen, die bisher wenig bekannt sind. Von diesen lenkbaren Raketen, die Bomber in 6-8000 m Flughöhe (Schmetterling) abschießen konnten, wurden an die US-Spezialkommandos 1945 wohl mehr als 1400 Stück übergeben, auch die Sowjets sollen sich hier bedient haben.

lenkbare RaketeEine historische Neuheit dürfte aus einem Lagebericht von Dr. Kammler selbst hervorgehen, das Vorhaben "Jonas" oder B3c zugunsten der Reichspostforschungsanstalt.
Hier ging es offenbar besonders um Steuerungen und Geräte für die Raketen. Davon sollen offenbar Teile und Gerätschaften noch zu finden sein. Inwieweit das System B3c mit mindestens 3 km angeblich fertigen Stollen (Stand Januar 1945) tatsächlich existiert, ist aber noch ungeklärt.

Noch etwas anderes rückt in den Fokus, das Schicksal des SS Generals Kammler selbst. Der hat im April 1945 noch per Befehl alle Infrastruktur für V-Waffen im Osten zerstören lassen und gab Reisebefehle auch an seine Vertrauten in Richtung der Alpen. Die Mittelwerke wurden ordentlich in Postenübergabe an US Posten übergeben, von Herrn Sawatzki, einem Direktor.

Von ihm war bekannt, dass er danach umgekommen sein soll. Das stimmt nach Zeitzeugenberichten aber nicht, denn seine Identifikationsmarke sei lediglich einem anderen Opfer umgehangen worden. Auch Sawatzki sei nach Amerika übergesetzt. Ähnliches wird jüngst auch von Dr. Kammler berichtet.

Aber stimmt das? Hat man gezielt mit den US Nachrichtendiensten kooperiert?
2020 läuft eine US Aktensperrfrist dazu aus. Der Autor rechnet aber nicht damit, dass hier etwas wirklich offengelegt wird. Es geht nicht zuletzt um politische Fragen, die bis heute von großer Bedeutung für Amerika sind.

Das junge Team der Filmproduktion ist engagiert und will gleich mehrfach graben, um solche Zugänge und Funde machen zu können.
Davor warnt der Autor dringend! Es bestehen durchaus Gefahren in solchen Stollen und an Depots, die auch durch Sprengfallen damals gesichert waren. Berichten zufolge sind in unserer Heimat wohl die letzten Toten des II. Weltkriegs zu verzeichnen gewesen.

US Soldaten, die Ihr Leben durch Sprengfallen verloren haben, die solche Depots abgesichert haben. Was die US Spezialeinheiten hier tatsächlich alles gefunden haben ist auch eines der letzten Geheimnisse, welches bis heute gut bewahrt wird.

03.12.2017 - Autor und Foto: Tim Schäfer, Harztor

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